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Haus 2


Das „neue Technikum“ in der Helenenstraße 1

Das Gebäude wurde 1896 errichtet, um die technischen Studiengänge, die vorher nur unzureichend in Hildburghausen verteilt untergebracht wurden, hier zu konzentrieren und optimale Bedingungen für die Ausbildung zu schaffen. Bis 1946, als die sowjetische Besatzungsmacht die Einrichtung schloss, wurden hier Ingenieure ausgebildet. Die damaligen studentischen Verbindungen haben nach der Schließung der Schule eine neue Heimat an verschiedenen Orten im Westen gefunden, aber ohne ihre alte Alma Mater zu vergessen. Nach dem Fall der Mauer kamen die Studenten von damals wieder nach Hildburghausen, um einerseits Erinnerungen aufzufrischen und andererseits der beruflichen Bildung in der Region neue Impulse zu geben. Nur wenige Jahre nach der Einheit wurden die Staatlichen berufsbildenden Schulen Hildburghausen gegründet, ein Zusammenschluss der verschiedenen Berufsschulen des Kreises in Themar, Eisfeld und Hildburghausen. Zum Stammhaus wurde das Technikum bestimmt. In einem großen Kraftakt des Landkreises und der Stadt Hildburghausen wurde beschlossen, die drei „Außenstellen“ in einem großzügigen Neubau zusammenzufassen und das Technikum zu modernisieren. Das Haus 1 entstand nur gut 500 m entfernt vom Technikum auf dem gegenüber liegenden Ufer der Werra an der Wiesenstraße, neben dem ebenfalls neu gebauten Landratsamt. Nach der Einweihung des Neubaus erfolgte die durchaus mühevolle Rekonstruktion des Technikums. Ziel war es, die für eine zeitgemäße Ausbildung nötige Ausstattung in den alten Räumen unterzubringen und gleichzeitig den Charakter des Denkmal geschützten Gebäudes zu erhalten. Das Ergebnis ist ein modernes Schulhaus mit dem Charme und dem Charakter des alten Technikums, ausgestattet mit neuester Technik. Neues Technikum heißt es deshalb, weil es zusätzlich zum vorhandenen Gebäude, das dann Altes Technikum genannt wurde, errichtet wurde. Das Alte Technikum wurde Jahrzehnte später aufgegeben.

Die geschichtliche Entwicklung des Technikums

Harmsen Wilhem Rathke – Gründer des Technikums

Die Gründung der höheren Fachschule für Maschinenbau in Sondershausen war nicht vom Glück begünstigt. Die geringe Unterstützung von Seiten der Stadt Sondershausen, die Protektion des Herzogs von Meiningen und das großzügige Angebot der Stadt Hildburghausen veranlassten den Gründer, Direktor Ingenieur Harmsen Wilhelm Rathke, mit 37 Schülern am 1. Okt. 1878 das Technikum in Hildburghausen zu eröffnen. Durch den Oberbürgermeister, Regierungsrat Trinks, fand am 3. Jan. 1879 die offizielle Eröffnung statt. In dem später als „altes Technikum“ bezeichneten Gebäude befanden sich außer dem Technikum selbst das Postamt, die Wohnung des Postdirektors und das Karthographische Institut von H. Peters.

Es war nach anfänglichen Schwierigkeiten eine stetige Steigerung der Schülerzahl festzustellen (Wintersemester 1895 = 876 Schüler). Rathke fasste deshalb die Planung für ein neues großes Gebäude ins Auge. Im Frühjahr 1896 begann man mit dem Bau des „Neuen Technikums“ in der Helenenstraße. Am 9. Mai 1896 wurde eine Gedenktafel anlässlich des 100. Geburtstages von Josef Meyers am Alten Technikum angebracht. Im selben Jahr im Herbst wurde das Gebäude bezogen.

Doch am 21. November 1899 verstarb der Gründer des Technikums. Im Sommersemester 1924 wurde die in Weimar angeordnete Umwandlung des Technikums in eine höhere technische Lehranstalt mit Aufnahmebedingung mittlere Reife durchgeführt. 1928 erfolgte die Einweihung der Gedächtnisbrücke.

Mit dem 1. April 1936 wurde die Studienzeit auf 5 Semester herabgesetzt. Am 29. November 1938 wurde die Schule umbenannt in „Staatliche Ingenieurschule – Fachschule für Maschinenbau und Elektrotechnik“. In den Jahren 1939 und 1940 entstanden neue Laboratorien für Elektrotechnik mit Unterrichts- und Sammlungsräumen, moderne Toilettenanlagen und eine große Aula mit Parkettfußboden.

Am 1. April 1943 wurde laut Ministeriumsbeschluss für die Dauer des Krieges die Schließung vorgenommen. Am 1. Oktober 1945 konnte wieder mit dem Unterricht begonnen werden. Im Januar 1946 wurde die Anstalt durch die Besatzungsmacht endgültig geschlossen.

Schulmuseum im Technikum

„Segen ist der Mühe Preis“ war der Wahlspruch von H. W. Rathke (Gründer des Technikums), weshalb wir dem Schulmuseum eben diesen Namen gaben. Anlässlich der 110-Jahr-Feier des „Neuen Technikums“ wurde im Oktober 2006 das Schulmuseum eröffnet. Es zeigt auf kleinem Raum einen Abriss der Schulgeschichte von der Gründung bis zur Neuzeit. Dabei gehören auch alte Klassenbücher zum Bestand. Schaukästen mit vielen Exponaten vermitteln einen Eindruck von der über 110-jährigen Geschichte des Hauses. Darunter sind auch wertvolle Leihgaben ehemaliger Studenten und auch von Nachfahren des Gründers, Harmsen W. Rathke. Man kann das Museum nach Voranmeldung besichtigen.




Zuletzt aktualisiert am: 24.1.2021

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